Ordnung Hasenartige (Lagomorpha), Ordnung Paarhufer (Artiodactyla)

Willkommen bei unserer Dokumentation der heimischen Säugetierwelt im unteren Glemstal.

Hier präsentieren wir Ihnen eine Sammlung von Fotos aus dem unteren Glemstal (Markungen Schwieberdingen, Hemmingen und Markgröningen).

 

Hasenartige und Paarhufer

Unsere Fotos zeigen die vielfältige Säugetierwelt im Glemstal, einschließlich Vertreter aus den Ordnungen der Hasenartigen und Paarhufer.

 

Ihre Beobachtungen sind wertvoll

Haben Sie Hinweise, Ergänzungen oder eigene Beobachtungen aus dem Glemstal? Teilen Sie sie gerne über unser Kontaktformular mit. Ihre Beiträge tragen zur Erforschung der Säugetierwelt in dieser Region bei.

Feldhase (Lepus europeus)

Fam. Hasen (Leporidae)

Ordnung Hasenartige (Lagomorpha)

häufig im Feld

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Reh (Capreolus capreolus)

Fam. Hirsche (Cervidae)

Ordnung Paarhufer (Artiodactyla) 

sehr häufig

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Wildschwein (Sus scrofa)

Fam. Echte Schweine (Suidae) 

Ordnung Paarhufer (Artiodactyla)

nachtaktiv, sehr selten

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►Feldhase (Lepus Europeus)

Die optimale Zeit, um Feldhasen im unteren Glemstal zu beobachten, ist spätabends, kurz bevor es dunkel wird. In diesem Moment verlassen sie ihre Verstecke und grasen auf den Wiesen und Feldern oder verharren stundenlang regungslos. Während eines einstündigen Spaziergangs Mitte März, in der Dämmerung, konnten elf Feldhasen auf den umliegenden Feldern um Schwieberdingen beobachtet werden. Diese erschienen paarweise oder einzeln, um sich zu ernähren.
Begegnung im Schnee:
Im März wurden zwei Feldhasen bei strahlendem Sonnenschein und 15 cm Schnee im Glemstal während des Tages gesichtet. Zuerst kam Hase 1 um die Ecke, bemerkte mich unerwartet auf dem Weg und bewegte sich nach rechts. Vier Sekunden später erschien Hase 2 (etwas kleiner, wahrscheinlich das männliche Tier), stutzte und bewegte sich nach links. Beide verharrten dann knapp außerhalb meines Blickfelds, nur ihre Ohren waren sichtbar. Nach einigen Sekunden rannte Hase 2 schnell zu Hase 1 und dann flüchteten beide.

► Europäisches Reh (Capreolus capreolus)

Rehe sind tagsüber im unteren Glemstal selten zu sehen. Die beste Zeit, um sie zu beobachten, ist kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Abend. Zu dieser Zeit kommen sie aus den Waldrändern und Gebüschen heraus, um auf den Wiesen zu weiden. Allerdings geschieht dies nur, wenn vorher keine Hunde in der Nähe waren.
Die Rehe wechseln zweimal im Jahr ihr Fell: Im September und Oktober nehmen sie das graubraune Winterfell mit einem weißen Spiegel an. Von April bis Juni tragen sie das rötliche Sommerfell mit einem gelblichen Spiegel.
Interessanterweise lebt im Hemminger Zeilwald seit 2009 ein weißes Reh, das sogar Junge hat. Fritz Plachetta berichtete von mehreren Sichtungen, jedoch hatten wir bisher keine Gelegenheit, es zu sehen.

►Wildschwein (Sus scrofa)

Im Glemstal sind immer wieder Wühlspuren in den Wäldern zu sehen, insbesondere am Bärensee, im Rotenackerwald und im Muckenschupf. Jedoch sind die Tiere selbst selten zu Gesicht zu bekommen.
Bei einer Rückfahrt von einer Nachtwanderung am Bärensee hatten wir das Glück, drei Wildschweine am Straßenrand im oberen Glemstal zu entdecken: eine Mutter und zwei Jungen. Leider war das Foto, trotz intensiver Bildbearbeitung, von geringer Qualität. Ein wertvoller Lerneffekt: Bilder sollten nie durch Autofenster aufgenommen werden.
Im April 2008 fanden wir frische Wildschweinspuren im Rotenackerwald. Sie deuteten auf mehrere Tiere hin, die in ruhigem Gang unterwegs waren. Es ist anzunehmen, dass die Rotte irgendwo am Ende dieser Spuren tagsüber ruht und döst. Ähnliche Spuren entdeckten wir auch im Muckenschupf.
Ein besonderes Ereignis war die Beobachtung einer Rotte von zehn Wildschweinen, die in Formation den Rotenackerwald durchquerte. Diese Rotte hinterließ ebenfalls Spuren im Muckenschupf und sogar auf Heide I. Eine Fledermausbeobachtergruppe unter der Leitung von Frau Paliocha dokumentierte dies Anfang 2008.
Revierförster Herr Steinacker (Revier Markgröningen, Schwieberdingen u.a.) berichtete: "Wildschweine ruhen tagsüber in Dickungen und verlassen sich auf ihre Tarnung. Sie reagieren erst sehr spät und es besteht fast die Gefahr, auf sie zu treten." Dennoch wurde er noch nie von Wildschweinen angegriffen. Wenn ein großer Keiler mit 80 kg vor einem steht, ist sicherlich Vorsicht geboten.
Eine Rotte besteht aus etwa 15-20 Tieren, manchmal sogar 25. Weibliche Tiere greifen eher an, um ihre Jungen zu schützen. Während einer Maiwanderung 2008 des NABU Markgröningen fiel uns auf, dass Wildschweine die Zwiebeln des Aronstabs ausgegraben und gefressen hatten, als wir uns an der Leudelsbachmündung befanden.